logotype

20.-21.07.2017 Rallye Weiz

Unter keinem guten Stern…

Die Rallye Weiz stand bereits in den Jahren zuvor für das Team Rallye ABST nie unter einem guten Stern. Ein gewaltiger Abflug im Jahr 2014 sorgte für das vorzeitige Ende jener Saison, 2015 nahm eine defekte Kupplung das Team vorzeitig aus dem Rennen und im Vorjahr behinderten starke Schmerzen, die Martin Kalteis sich kurz vor der Rallye bei einem Mountainbike Unfall zugezogen hatte, die Performance des Rallye Piloten. Die Hoffnung, dass heuer endlich alles problemlos ablaufe, würde bereits am Donnerstagabend zu Nichte gemacht.Ein schweres Unwetter mit starken Windböen zog am Vorabend der Rallye über den Serviceplatz hinweg. Beim Sichern des Sericezeltes zog sich die Freundin von Martin Kalteis durch herumwirbelnde Sägespäne eine Verletzung am Auge zu. Nach einem Aufenthalt in der Augenklinik des LKH- Graz konnte aber zum Glück Entwarnung geben werden. Doch es sollte nicht der letzte Krankenausaufenthalt werden.

Am Freitag nahm Martin Kalteis mit seinem Ersatzbeifahrer Peter Berger, mit dem er bereits bei der Liezen Rallye voriges Jahr den ausgezeichneten 5. Gesamtrang einfahren konnte, die Weiz Rallye in Angriff. Außentemperaturen von über 30° Celsius machten sowohl den Piloten als auch den Fahrzeugen zu schaffen, Helm und Overall taten ihr Übriges dazu. Besonders Peter Berger machte die Hitze zu schaffen und so klagte er bereits nach der ersten Sonderprüfung über Konzentrationsschwäche und Übelkeit. Auf Sonderprüfung 2 musste der angeschlagene Copilot kurz vor dem Ziel die Ansage des Schriebs quittieren. Schwer geschwächt und unter Absprache mit Martin Kalteis beschloss Peter die dritte Sonderprüfung noch durchzuhalten und sich ins Service zu retten.  So startete Martin Kalteis ohne Ansage in die 3. Sonderprüfung doch kurz vor dem Ziel brach Peters Kreislauf völlig zusammen und ein Blackout war die Folge. Wenige Sekunden später meldete sich der schwer angeschlagene Copilot nach wiederholtem rufen von Martin Kalteis aber wieder über den Bordfunk. Im Ziel der Sonderprüfung angekommen, sprach Peter mit ungebrochenem Kampfgeist, dass er nicht aufgeben wolle, doch nun war es an der Zeit die Vernunft siegen zu lassen.

Auf dem Rückweg Richtung Weiz hielt Martin Kalteis ein entgegenkommendes Rettungsfahrzeug an und bat um deren fachkundige Betreuung seines Copiloten. Im LKH Weiz konnte der Kreislauf von Peter wieder stabilisiert werden und er durfte das Krankenhaus bereits am Abend wieder verlassen. Den Samstag-Renntag verbrachte Martin Kalteis damit seine treuen Helfer und Mechaniker am Beifahrersitz als Vorausauto über die restlichen verbliebenen Sonderprüfungen zu kutschieren. Ausgerüstet mit normalen Sommerreifen stand hier lediglich die Freude am Querfahren im Vordergrund. Wie es sportlich mit dem Team Rallye ABST weitergehen wird, ist noch nicht absehbar. In der ORC- Meisterschaft darf man wohl Günter Knobloch, der mit Geschick und Konstanz bereits uneinholbar in Führung liegt, zum vorzeitigen Titelgewinn gratulieren. Dieser Aspekt und das ohnehin heuer angespannte Budget des Team Rallye ABST deuten wohl eher auf eine frühzeitige Winterpause hin.

Zurück zur Übersicht