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05.-07.11.2015 Rallye Waldviertel

Im Sinne des Sports…

Spektakuläre Superstage in St. Pölten, spektakuläre Schottersonderprüfungen durch die Wälder rund um Langenlois und Gars am Kamp und ein Spitzenstarterfeld wie es die österreichische Rallye Staatsmeisterschaft so heuer noch nicht erlebt hat - das sind die würzigen Zutaten der Waldviertel Rallye 2015. Mitten unter dem illustren Feld tummelte sich auch das Team Rallye ABST, das bei dieser Rallye aus zwei Mannschaften bestand. Neben dem Stammduo Martin Kalteis und Günter Lang im Mitsubishi Evo 7, vertrauten sich diesmal auch Hermann Haslauer und Peter Treybal mit ihrem Subaru Impreza, der technischen Betreuung des Teams Rallye ABST an. Mit Besorgnis mussten Martin Kalteis und sein Copilot Günter Lang hingegen die erhaltene Startnummer 18 hinnehmen. Sie stand in keiner Relation zu den bisherigen Leistungen, weshalb die Gefahr bestand, auf vorher startende langsamere Fahrzeuge aufzulaufen und Zeit einzubüßen. Exakt dieses Szenario trat bereits auf Sonderprüfung 1 ein und das Mitsubishi Team rutschte prompt auf Platz 13 ab. Die darauf folgende Showsonderprüfung in St. Pölten, mit einer Länge von 1,7 km, erfreute zwar das Herz der Zuschauer, stellte jedoch fahrerisch und rallyetechnisch kein besonders Highlight dar. So blieb am Freitag lediglich die Sonderprüfung 3 übrig um endlich „ins Fahren zu kommen“. Hier versperrte aber ein Teilnehmer, der kurz davor einen unfreiwilligen Ausritt in die Botanik gemacht hatte, noch den Weg weshalb das Team Kalteis/Lang die Sonderprüfung abbrechen musste und eine errechnete Zeit zugewiesen bekam. Sichtlich entnervt und ohne Aufflackern von wirklichem Rallyefeeling, resultierend aus den Ereignissen der ersten Sonderprüfungen, trat man die Reise zurück ins Rallyeservice, und die darauf folgende Nachtruhe, an. Der Samstag verlief hingegen wesentlich erfreulicher und bis zur Mittagspause platzierten sich Kalteis/Lang bereits wieder unter den Top 10. Für eine kurze Schrecksekunde sorgte am Nachmittag auf SP9 ein Reh! Dieses setzte sich im denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, ca 2m vor der weiß-blau-grünen Mitsubishi-Motorhaube, zur Überquerung der Straße an. Im allerletzten Moment schlüpfte es am Evo um Haaresbreite noch vorbei bevor es sein Leben verloren und einen bleibenden Eindruck an der Front des Mitsubishis hinterlassen hätte. Schlussendlich hätte sich das Team über dem 9. Gesamtrang und Platz 2 in der Gruppe H freuen und auch den Meistertitel in der Gruppe H ihr Eigen nennen dürfen - gäbe es da nicht einen kleinen Schönheitsfehler. Es unterlief bei der Rallye Liezen ein Fehler bei der Errechnung von Strafzeiten und so sprach man dem Mitsubishi Duo mehr Punkte zu als eigentlich gerechtfertigt gewesen wären. Nachdem aber im Ennstal die Protestfrist ohne Widerspruch verstrich, wurde dieses Ergebnis offiziell unumstößlich fixiert. Einige Tage später wurde Martin darauf aufmerksam gemacht. Es zeigte sich, dass dieser Fehler die Titelentscheidung zu seinen Gunsten bringen könnte. Der Niederösterreicher stellte sofort klar, dass man so nicht Meister werden wolle und man sich, im Falle des Eintreffens dieses Szenarios, etwas einfallen lassen würde damit der Meistertitel im Sinne des Sports fair vergeben werden würde. Ohne diesen Rechenfehler hätte lediglich ein Ausfall von Herbert Weingartner den Titel für das Team Rallye ABST gesichert. Sein Konkurrent erreichte jedoch fehlerfrei das Ziel. Das Duo Kalteis/Lang entschied sich sportlich fair zu reagieren und parkte den Mitsubishi bewusst nach Überquerung der Zielrampe, nicht wie es sich gehört, in den Parc Ferme sondern in der Servicezone. Das Sportgesetz hat für „Das nicht Einfahren in den Parc Ferme nach der Rallye“ eine klare Regel: Disqualifikation! Damit verzichte das Team Rallye ABST auf die entscheidenden Meisterschaftspunkte und der Meistertitel ging an das Team Herbert Weingartner/ Manuela Kampner.

Zu den Fotos von bmp-motorsportfotos.com Martin Butschell

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