10.-11.04.2015 Lavanttal Rallye
Fahrer Top, Technik Flop…
Topmotiviert durch das ausgezeichnete Ergebnis der Rebenland Rallye reiste das Team Rallye ABST ins Lavanttal. Der gesamte Antriebsstrang und die Stoßdämpfer wurden vor der Rallye überholt um für den 3. Meisterschaftslauf in Wolfsberg perfekt gerüstet zu sein. Nachdem Martin Kalteis mit der Straßenlage des Mitsubishis, besonders in engen Kurven, nicht ganz zufrieden war, nahm das Team einige Veränderungen an den Differentialen und der Fahrwerksabstimmung vor, welche allerdings erst bei der Rallye unter Rennbedingungen getestet werden konnten. Auf der ersten Sonderprüfung fanden Martin Kalteis und sein Stammcopilot Günter Lang noch nicht den richtigen Rhythmus, weshalb man sich mit dem 15. Gesamtrang und einem zweiten Rang in der Wertung der Gruppe H, hinter einem stark fahrenden Gerhard Aigner, begnügen musste. Doch bereits auf der zweiten Sonderprüfung kam der Rallye ABST Zug richtig in Fahrt. Auf der 21 km langen Sonderprüfung Vorderlimberg brannte Martin Kalteis die 7. schnellste Zeit in den Asphalt und holte sich damit auch die Führung in der Gruppe H, die so schnell nicht mehr abgegeben werden sollte. Nach zwei weiteren Sonderprüfungen beendete das Team ABST den ersten Tag auf dem guten 9. Gesamtrang und der Führung in der Gruppe H, mit einem komfortablen Vorsprung von 21 Sekunden auf den sich weiterhin zur Wehr setzenden Gerhard Aigner. Dieser spannende Fight sollte am zweiten Tag seine Fortsetzung finden. Die niedrigen Nachttemperaturen und die bevorstehenden Sonderprüfungen „Hammer“ und „Prebl“ mit ihren langen Bergab-Passagen machten die Reifenwahl zu einem Pokerspiel. Zu harte Reifen würden auf der ersten der beiden Prüfungen für zu wenig Reifentemperatur und Gripp sorgen. Bei zu harten Reifen bestand die Gefahr, dass die Reifen auf der zweiten Sonderprüfung überhitzen. Das Team entschied sich für die weiche Variante mit der sich Martin Kalteis zu Beginn allerdings noch nicht wohl fühlte. Die 6. schnellste Sonderprüfungszeit ließ jedoch auf etwas anderes schließen. Der absolute Knüller sollte aber noch bevorstehen. Sonderprüfung 6 „Prebl“ mit seiner 7km langen Highspeed-Bergab-Passage, bei der Bremsen, Reifen und Mut ans Limit getrieben werden, schoss der Weiß-Blau-Grüne Mitsubishi als 4. schnellster über die Ziellinie. Baumschlager, Kreim, Gassner, Kalteis lautete das Ergebnis dieser Sonderprüfung. Bedenkt man, dass der Evo VII mit Seriengetriebe und mehrere Jahre alten Reifen ausgerüstet ist, kann sich dieses Resultat für ein kleines Privatteam, bei dem mehr Enthusiasmus als Budget dahinter steht, mehr als sehen lassen. Doch die Freude fand ein jähes Ende. Bereits auf dem Weg ins Service verlor der Evo an Leistung und ein mittlerweile bekanntes Problem begann sich abzuzeichnen. Der Turbolader meldete sich mit seinem charakteristischen Singen zu Wort, doch ein Wechsel in 30 Minuten wäre aufgrund der fehlenden Anbauteile am Ersatzlader nur mit Zeitstrafe möglich gewesen. Die Entscheidung mit dem waidwunden Turbolader weiter zu fahren, um zumindest mit großem Zeitverlust bis ins Ziel zu rollen, erwies sich als undurchführbar, da das Lager am Weg zur nächsten SP endgültig brach und das Motoröl sukzessive im Auspuff verbrannte. Um Schäden am Motor zu vermeiden, musste Martin Kalteis sein Fahrzeug abstellen und damit wichtige Punkte für die Meisterschaft aufgeben. Was bleibt sind die Gedanken, was alles noch möglich gewesen wäre und der nächste Versuch bei der Wechselland Rallye Anfang Mai…