03.-04.08.2012 Rallye Weiz OEM
Voller Einsatz für das gesamte Team…
Die Rallye Weiz... Es sollte ein letzter Versuch unternommen werden der Rallye Gemeinde zu zeigen dass das Team Rallye ABST immer noch für Überraschungen gut ist. Bereits im Vorfeld wurde der durch technische Defekte gebeutelte Mitsubishi Evo 7 auf Herz und Nieren getestet. Einen ganzen Tag auf der Rennstrecke des PS Racing Centers in Hartberg steckte das Rennauto ohne auch nur das kleinste Anzeichen eines Problems weg. Sicherheitshalber wurden danach noch einmal sämtliche Komponenten revidiert damit bei der Rallye nichts schief gehen könnte. Die erhaltene Startnummer 24 spiegelte zwar nicht ganz das Potenzial des Teams wieder, war aber angesichts der Ausfälle der letzten Rallyes nicht von der Hand zu weisen.
So standen Günter Lang und Martin Kalteis am Start der ersten Sonderprüfung mit dem klaren Ziel, zu zeigen dass man mehr Wert war als nur die Startnummer 24. Angesichts der fehlenden Rallyekilometer musste man sich erneut auf das Renngerät einstellen. Die Reifenwahl stellte sich im Nachhinein auch nicht als ganz optimal heraus, da es fast die gesamte Sonderprüfung gedauert hat bis die Reifen auf Betriebstemperatur kamen. Martin versuchte diese fehlende Fahrpraxis durch extrem späte Bremspunkte auszugleichen, verlor dabei jedoch das Auge für die sonst so effektiv gewählte Idealline und büßte damit weitere Zeit ein. Im Ziel stellte sich heraus dass es eine 11. Gesamtzeit geworden war. Davon beflügelt starteten die Beiden in die zweite Sonderprüfung, den Rundkurs in Anger. Das gesamte Serviceteam versammelte sich dort um ihren Piloten bei der letzten Prüfung vor dem ersten Service beizustehen. Die erste Runde stellte keine großen Probleme dar. Doch kurz nach dem einbiegen in die zweite Runde machte sich ein seltsames Geräusch im Evo breit. Um keinen größeren Schaden am Auto zu riskieren beschloss das Duo stehenzubleiben um das Problem (welches man im Motorraum vermutete) näher zu verifizieren. Ausgerechnet an dieser Stelle stand auch die gesamte Servicecrew die mit fragenden, verzweifelten Blicken dem hektisch aus dem Auto springenden Beifahrer nur zusehen konnte. Da ein Eingreifen eine sofortige Disqualifikation bedeutet Nach kurzer Diagnose beschloss man die Fahrt fortzusetzen, doch das Geräusch zwang die beiden nach ein paar Metern zur endgültigen Aufgabe. Man rettete sich zurück ins Service wo sofort mit der Fehlersuche begonnen wurde wobei man nicht genau wusste wonach man suchen sollte. Es war ein völlig untypisches Geräusch das auch kein Stefan Wiedenhofer oder Wolfang Schmollngruber zu orten vermochten. So vermutete man den Fehler im hinteren Differential, doch woher nehmen wenn nicht stehlen? Die rettende Hilfe kam von bereits vorhin genanntem Stefan Wiedenhofer der aus einem LKW das notwendige Ersatzteil hervorkramte und im Laufschritt am Rallye ABST Serviceplatz kostenlos ablieferte. „Des moch ma scho. Mia Fohra miassn zuamman hoidn“ war die Antwort, in klassischen stoasteirisch, auf die Frage was er denn für das Differential bekommen würde. Es war bereits finster geworden als sich das ABST- Team dafür entschied sicherheitshalber auch noch die Kardanwelle zu tauschen. Doch diese lag eine Autostunde weit entfernt in der heimischen Garage. Somit war klar dass es eine sehr lange Nacht werden würde denn wenn man am nächsten Tag wieder starten wollte musste das Auto bis 06:50 im Parc Ferme eingelangt sein. Um 24:00 Uhr traf die bereits sehnlichst erwartete Kardanwelle ein. Nach kurzem Einbau und anschließender Testfahrt folgte die ernüchternde Diagnose. Das wars Alles nicht! Was nun? Das Auto wurde wieder aufgebockt. Die Plätze unterm Auto waren restlos, ausgebucht doch niemand konnte mit Sicherheit sagen was es sein könnte. In der Zwischenzeit erschien die Startreihenfolge für den zweiten Tag.
Das Team erhielt den Startplatz Nummer 10. Man war wurde dort gereiht wo man hin wollte, unter die Top 10. Das förderte die Motivation und die Fehlersuche. Nächste Diagnose: Mitteldifferential sprich Winkeltrieb. „Do houn i jetz koan“ war die erste Meldung vom hilfsbereiten Stefan Wiedenhofer. Doch es gab ein verfügbares Ersatzteil. Abermals eine Autostunde entfernt in der heimischen Garage. Diesmal setze sich der Pilot Martin Kalteis himself und ein Mechaniker ins Auto um das Teil zu heranzukarren. Der Beifahrer wurde schlafen geschickt um zumindest eine ausgeschlafene Person am nächsten Tag im Auto zu haben. Währenddessen richtete der Rest der Crew alles so weit her um den Winkeltrieb dann nur noch einbauen zu müssen. Um 04:00 Uhr traf das erneute hoffnungsträchtige Ersatzteil ein. Vollmotiviert schloss das Team die Arbeiten bei Sonnenaufgang ab. Eine schlaflose Nacht lag hinter dem Team nur um doch noch wieder starten zu können. Die Probefahrt zerstörte dann endgültig alle Hoffnungen. Das Problem war immer noch nicht behoben. Verzweifelt und entkräftet packte das Team um 06:00 Uhr morgens zusammen um beschloss noch gemeinsam frühstücken zu gehen und dann die Heimreise anzutreten. Am Sonntag unternahm man einen erneuten Versuch den Fehler zu diagnostizieren. Ohne zeitstress fing man an ein Teil nach dem andern auszuschließen. Radlager, Lichtmaschine, Servopumpe, Kupplung, Getriebe alles ohne Erfolg. Was blieb war der Motor. Wie gerufen kam der zufällig Besuch von Christian Pruggmayer, des Nachbarn von Martin Kalteis. Bekannt als Minispezialist, gelernter Opelmechaniker, Bergrallyepilot und Motortuner ist sein Rat immer Gold wert. Man ließ ihn das Problem anhören und nach weniger als einer Minute stand seine Diagnose felsenfest. Doch leider keine die auch nur im Entferntesten erfreulich war, Turbolader, beschädigte Turboschaufeln.
Doch der Ausbau bestätigte genau diese Vermutung! Turboschaden Nr. 3. Die Krümmerdichtung hatte sich aufgelöst und Teile davon sind durch die Abgasschaufelräder des Turboladers in den Auspuff gelangt und haben diese dabei beschädigt. Angesichts des Schadens geht damit eine unrühmliche Rallyesaison frühzeitig zu Ende.