30.09.-01.10.2011 Herbstrallye Leiben
Dunkle Wolken über Leiben
Es sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Nur noch ein kleiner Schritt fehlte zum lang ersehnten Titelgewinn der Austrian Rallye Trophy 2011. Aus diesem Grund checkte das Mechanikerteam rund um Martin Kalteis und Günter Lang den Mitsubishi bis auf das kleinste Detail durch. Nichts sollte die bevorstehende letzte entscheidende Rallye gefährden.
Die Ausgangsposition war denkbar einfach. Der Punktevorsprung war ausreichend groß, was es nicht notwendig machte mit vollem Risiko zu Werke zu gehen. Aber gerade das macht es schwer einen geeigneten Mittelweg zwischen Sonntagsausfahrt und einem am Bodenblech um Gnade winselndem Gaspedal zu finden. So beschloss man die ersten beiden Sonderprüfungen zügig zu bewältigen und einmal abzuwarten wo man sich einordnen würde. Doch der so einfach zu erreichende Titel, sollte nicht so leicht zu erringen sein. Am Freitagabend klagte Martin Kalteis nach einer Testfahrt über ein nicht ganz gerade laufendes Auto. Nach mehrmaligem Spureinstellen verbesserte sich das Fahrverhalten des Mitsubishis nicht wesentlich. Nachdem sich keine weiteren Fehler feststellen ließen, beschloss der Fahrer die kleine Abweichung in Kauf zu nehmen. Am Samstagmorgen nahm das Team bei strahlendem Sonnenschein die erste Sonderprüfung in Angriff. Schon nach dem ersten Meter war klar, dass sich das durchgeführte kleine Motorservice durchaus ausgerzahlt hatte. Der Motor verfügte endlich über das gewünschte Drehmoment und nahm Gas ohne verschlucken sauber an. Davon beflügelt, sollte es ein würdiger Abschluss dieses ausgezeichneten Jahres werden. Doch die Freude währte nicht lange. Auf den schnellen Passagen ließ sich der Evo kaum auf der Straße halten. Die nicht gerade laufende Spur zeigte hier ihre Wirkung. Davon verunsichert wollte das Team etwas an Geschwindigkeit weg nehmen. Kaum ausgesprochen passierte was nie passieren hätte dürfen. Beim heraus beschleunigen aus einer gerade durchfahrenen Kehre rutschte der Mitsubishi ein paar Millimeter nach außen. Dies sorgte noch für keine Sorgenfalten auf der Stirn des Fahrerduos und so blieb die Drosselklappenstellung voll geöffnet. Was die Beiden noch nicht wussten war das in der erdigen Böschung ein Felsen herausragte der das rechte Vorderrad des Evos magisch anzog und sich diesem dann auch ohne nachzugeben entgegen stellte. Nachdem dieser nicht nach gab mussten der Querlenker und das daran befestigte Federbein der zurückwirkenden Kraft weichen. Somit musste das Rennauto schwer beschädigt einige Meter später abgestellt werden und der eigentlich so sichere Titel rückte in schier unerreichbare Entfernung. Der direkte Konkurrent Markus Rempelsberger musste nun ebenfalls ausfallen um doch noch zu gewinnen. Dieser erledigte dies aber bereits nach dem ersten beiden Sonderprüfungen im ersten Service. Nachdem zwei Schrauben auf der Vorderachse seines Evos abgerissen waren, musste auch er seinen Mitsubishi Evo 6 abstellen und die Austrian Rallye Trophy Sieger 2011 lauten Martin Kalteis und Günter Lang nach einem harten Rallye Jahr mit vielen Höhen und Tiefen. Großer Dank geht an das gesamte Team, das das ganze Jahr hart dafür gearbeitet hat und natürlich an alle Sponsoren die das Alles ermöglicht haben.